Wiener Stadtwerke präsentieren starke Bilanz

Die Wiener Stadtwerke-Gruppe blickt auf ein wirtschaftlich hoch erfolgreiches Jahr 2020 zurück. Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Wirtschafts- und Finanzstadtrat Peter Hanke berichteten Generaldirektor Martin Krajcsir und Stellvertreter Peter Weinelt am Donnerstag von einem Umsatzplus und gestiegenem Gewinn.

Bilanz-Pressekonferenz der Wiener Stadtwerke Juni 2021
Bilanz-Pressekonferenz der Wiener Stadtwerke Juni 2021
Generaldirektor-Stv. Peter Weinelt, Stadtrat Peter Hanke, Generaldirektor Martin Krajcsir (v.l.)

Ein Umsatzplus von knapp 4% auf 3,14 Mrd. Euro, ein um 15% gestiegener bereinigter Jahresüberschuss von 283 Mio. Euro, eine im Jahresabstand um 5 Prozentpunkte gestiegene Eigenkapitalquote von 36,2% und sogar ein leichter Anstieg bei den MitarbeiterInnen (um 1,6% auf 15.131) – die Wiener Stadtwerke-Gruppe konnte am Donnerstag eine rundum positive Bilanz 2020 präsentieren.

„Die Wiener Stadtwerke sind Partner aller Wienerinnen und Wiener und ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für die Metropolregion Wien. Diese erfreuliche Bilanz zeigt, dass wir gut gewirtschaftet haben. Wir sind damit gut für die Zukunft gerüstet und können eine Reihe von Herausforderungen – allen voran den Klimaschutz – angehen“, sagte Wirtschafts- und Finanzstadtrat Peter Hanke in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit den Generaldirektoren der Wiener Stadtwerke-Gruppe, Martin Krajcsir und Peter Weinelt.

Wirtschaftlicher Erfolg trotz widriger Umstände

„Das stabile wirtschaftliche Fundament gibt uns für das laufende Geschäftsjahr alle Möglichkeiten, im Dienste der Bürgerinnen und Bürger unseren Weg erfolgreich fortsetzen zu können. Mit noch mehr Effizienz und verstärkter Innovationstätigkeit“, so Generaldirektor Martin Krajcsir. Für seinen Stellvertreter Peter Weinelt zeigt die Bilanz 2020, „wie belastbar die Systeme der Wiener Stadtwerke sind. Wir haben das Jahr hervorragend gemeistert, und quasi als Belohnung waren wir damit trotz aller Widrigkeiten auch noch wirtschaftlich erfolgreich.“

Durchgehend positive Kennzahlen

Die Bilanzsumme der Wiener Stadtwerke-Gruppe stieg 2020 um rund 22 % auf 13,9 Mrd. Euro. Dabei bildet das Sachanlagevermögen bei einem Infrastrukturdienstleister naturgemäß einen beträchtlichen Vermögenswertposten. Er betrug zum Bilanzstichtag 4,3 Mrd. Euro und lag rund 5 % über dem Vorjahr. Das entspricht 31 % der Bilanzsumme. Das gesamte langfristige Vermögen stieg um 28 % auf 12,3 Mrd. Euro.

Das Eigenkapital kletterte im Stichtagsvergleich um 41 % auf 5,0 Mrd. Euro. Ein substantieller Grund dafür ist die Bewertung der Verbund-Beteiligung. Die Eigenkapitalquote verbesserte sich damit auf 36,2 %. Mit Investitionen in Sachanlagen und Immateriellen Vermögenswerten in Höhe von 647,6 Mio. Euro wurde erneut ein sehr hoher Teil der Mittel zur Stärkung der Zukunfts- und Leistungsfähigkeit eingesetzt. Zentrale Themen waren Digitalisierung, Innovation und Klimaschutz.

Starkes Umsatzplus bei Energie, Rückgänge bei Mobilität

Mit einem Umsatzplus von 16 % war der traditionell größte Geschäftsbereich Energie im Jahr 2020 entscheidend für das gute Ergebnis verantwortlich. 2,63 Mrd. Euro oder knapp 84% des gesamten Umsatzes kamen 2020 aus dem Energie- und Netzebereich. Neben erhöhten Erlösen aus Gasverkäufen gingen die Umsätze mit Dienstleistungen und Telekommunikation spürbar nach oben. Die Erlöse bei Strom und Wärme lagen leicht unter dem Vorjahresniveau. Der Geschäftsbereich Netze konnte nach den regulierungsbedingten negativen Sondereinflüssen im vergangenen Jahr wieder um 8 % zulegen.

Erwartungsgemäß deutlich gaben die Bereiche Verkehr (-17 %) und Garagen (-15 %) nach. Mit der Pandemie ging die Mobilität der regionalen Bevölkerung und im Tourismus spürbar zurück. Erfreulich ist allerdings das stabile Erlösniveau bei den Jahreskarten und den Top-Jugendtickets – die KundInnen blieben uns treu. Bei der Badner Bahn als Teil der Wiener Lokalbahnen ging der Umsatz vergleichsweise stark zurück. Die Wiener Lokalbahnen Cargo konnte durch Neuverkehre ihr Transportvolumen trotz der Pandemie ausbauen. Die Wiener Lokalbahnen Verkehrsdienste mussten durch die Lockdowns Umsatzeinbußen hinnehmen. Im Geschäftsbereich Bestattungen und Friedhöfe stiegen die Erlöse um 3 %.

Investitionen in die Zukunft, Schwerpunkt Klimaschutz und Digitalisierung

Die Wiener Stadtwerke investieren in den Jahren 2021 bis 2025 in Summe 5,6 Mrd. Euro in den Ausbau der Infrastruktur im Großraum Wien. 4,25 Mrd. Euro (76%) davon gehen in klimafreundliche Projekte. Für das größte Projekt, den Bau der U2xU5, war heuer der lang ersehnte Startschuss. Das Vorhaben bringt während der Bauphase 30.000 Jobs in der Region.

Wien Energie investiert bis 2026 rund 400 Mio. Euro in den Ausbau erneuerbarer Energieträger und in entsprechende Beteiligungen. Mit zusätzlichen 400 Mio. Euro für die Wärmewende und 200 Mio. Euro für Digitalisierungsprojekte spricht Wien Energie von der Klimamilliarde bis 2026. Große Investitionsprojekte sind der Ausbau von Photovoltaikanlagen, Investitionen in Wasser- und Windkraftwerke, neue Fernkälteanschlüsse und -zentralen, Großwärmepumpen in der Spittelau und Simmeringer Haide sowie der Ausbau von Fernwärme und dezentralen Anlagen. Ähnliche Summen werden in den kommenden Jahren in den Erhalt und den Ausbau der Strom-, Gas- und Wärmenetze investiert.

Parallel dazu nehmen die Wiener Stadtwerke erhebliche Summen in die Hand, um etwa in die Zukunftstechnologie Wasserstoff einzusteigen. Die Gründung der Wiener Wasserstoff GmbH erfolgte 2020. Am Projekt beteiligt sind neben Wien Energie und Wiener Netze vor allem auch die Wiener Linien: Die Linie 39A wird ab dem Jahr 2024 ausschließlich mit Wasserstoffbussen betrieben. Mit grünem Wasserstoff aus eigener Produktion, selbst transportiert und vertankt. Mit der Eröffnung des Service Treff in der Wiener Spittelau konnte 2020 ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zum One-Stop-Shop Wiener Stadtwerke erreicht und der Servicecharakter weiter ausgebaut werden.

Top-Arbeitgeber Wiener Stadtwerke-Gruppe

Besonders erfreulich: Trotz Pandemie konnte der MitarbeiterInnenstand gehalten werden. Bei den Lehrlingen konnte sogar ein Plus von 4,7% verbucht werden, die Wiener Stadtwerken bildeten im Jahresschnitt 376 Lehrlinge aus. Ein Schwerpunkt bleibt die Ausbildung weiblicher Technik-Lehrlinge. Eine repräsentative Studie bestätigte jüngst die Wiener Stadtwerke als Wiener Top-Arbeitgeber: 370 große Arbeitgeber standen zur Wahl, mit Wiener Linien, Wien Energie und Wiener Netzen landeten gleich drei Konzernunternehmen unter den Top5.

„Als für den Arbeitsmarkt zuständiger Stadtrat freue ich mich ganz besonders, dass wir mit den Wiener Stadtwerken einen so wertvollen und hoch angesehenen Arbeitgeber in unserer Region haben. Eine Chance am Arbeitsmarkt zu bekommen und Jobsicherheit sind heute extrem wichtige Werte – vor allem in Krisenzeiten. Besonders stolz bin ich, dass wir 2020 mehr Lehrlingen als zuvor ihren Start ins Berufsleben ermöglichen konnten“, sagt Peter Hanke.

Publiziert am: 10.06.2021