Wiener Stadtwerke mit Rekord-Investitionen für Klimawende

Die Wiener Stadtwerke haben ein wirtschaftlich herausforderndes und in jeder Hinsicht außergewöhnliches Jahr mit stark gestiegenem Umsatz und höherem Jahresüberschuss in den Büchern abgeschlossen. Generaldirektor Martin Krajcsir präsentierte am Mittwoch die Bilanz 2022, mit Rekord-Investitionen und substanziell verbesserten Ertragswerten in allen Geschäftsbereichen.

Generaldirektor Martin Krajcsir und Generaldirektor-Stellvertreter Peter Weinelt
Generaldirektor Martin Krajcsir und Generaldirektor-Stellvertreter Peter Weinelt
Generaldirektor Martin Krajcsir (links) und Generaldirektor-Stellvertreter Peter Weinelt

Mit 1.107 Mio. Euro (+35%) investierte der Konzern mehr denn je in sein Anlagevermögen, davon fast eine Milliarde (983 Mio. Euro) in klimafreundliche Investitionen wie Erneuerbare Energieträger und den Öffi-Ausbau. Mit höheren Investitionen denn je und dem Ziel „Raus aus Erdgas“ – ein Weg, den die Wiener Stadtwerke-Gruppe in allen Geschäftsbereichen konsequent geht.

Hoher Anstieg im Bereich Energie

Der Konzernumsatz kletterte 2022 um 70% auf 7,3 Milliarden Euro. Der bereinigte Jahresüberschuss erhöhte sich um 73% auf 488 Mio. Euro. Der ungewöhnlich hohe Anstieg der wichtigsten wirtschaftlichen Indikatoren ist auf die Entwicklung im Geschäftsbereich Energie zurückzuführen – und hier auf ein Zusammenspiel folgender Faktoren: stark gestiegene Energiepreise, hohe Materialaufwendungen für Gas sowie Absicherungsgeschäfte für den Bereich Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen. In direktem Zusammenhang damit verdoppelten sich der Materialaufwand und der Aufwand für bezogene Leistungen auf mehr als 5,1 Milliarden Euro.

Martin Krajcsir: „Ich freue mich über das gute Jahresergebnis, das damit einen großen Beitrag für Zukunftsinvestitionen leisten kann.“ Peter Weinelt ergänzt: „Die Eigentümerin Stadt Wien hat bereits angekündigt, dass wir einen großen Teil des Jahresüberschusses in die erneuerbare Energiezukunft investieren. Mit den Mitteln kann 2023 auch ein Energiehilfepaket für die Kund*innen finanziert werden.“

Positive Entwicklung in allen Geschäftsbereichen

Sowohl im Konzern, als auch in den Geschäftsbereichen haben sich die Ertragswerte substanziell verbessert. Substanziell bedeutet: auch ohne die extremen Preiseffekte, die den Umsatz auf ein historisches Rekordniveau trieben. Die übrigen Geschäftsbereiche entwickelten sich ebenfalls positiv, allerdings mit normaleren Wachstumsraten: Der Geschäftsbereich Netze verbesserte den Umsatz dank erhöhter regulatorischer Kostenanerkennungen um 6%. Der Bereich Verkehr setzte den 2021 wiedereinsetzenden positiven Trend verstärkt fort und baute seinen Umsatz 2022 um 13% aus. Die Bereiche Bestattung und Friedhöfe sowie Garagen verbesserten ihre Erlöse um 2 bzw. 22%.

Im Jahr 2022 arbeiteten 16.028 Menschen für die Wiener Stadtwerke-Gruppe, um 117 mehr als im Jahr davor. Der Frauenanteil in der Gruppe stieg im Vergleich zum Vorjahr um 5%. Fast zwei Drittel aller Mitarbeiter*innen sind im Mobilitätsbereich tätig. Im Jahresabstand bildeten die Wiener Stadtwerke in Summe 438 Lehrlinge (+38) aus, 7% mehr als im Jahr zuvor. Trotz aller Widrigkeiten konnte die Wiener Stadtwerke-Gruppe zeigen, was es heißt, ein verlässlicher Infrastrukturversorger zu sein. Die Lieferversprechen wurden erfüllt, die Services aufrechterhalten und die laufenden Projekte ohne Einschränkungen weiterverfolgt – dank eines stabilen wirtschaftlichen Fundaments.

Kund*innen honorieren gutes Angebot

Die operativen Projekte gingen und gehen gut voran: Die Bauarbeiten am Großprojekt U2xU5 verlaufen nach Plan. Aber auch an vielen anderen Stellen entwickelt die Wiener Stadtwerke-Gruppe das Öffi-Netz wie auch die zahlreichen Serviceangebote weiter. Die Öffi-Kund*innen honorieren dies mit einer beschleunigten Rückkehr zu den öffentlichen Verkehrsmitteln: 2022 stiegen die Fahrgastzahlen um 25% an.

Im Bereich Energie beschäftigt sich die Gruppe weiterhin mit Hochdruck mit dem Ausbau der regenerativen Ressourcen. Sonne, Wind, grüner Wasserstoff, regenerative Wärme und auch Kälte – alle zur Verfügung stehenden technologischen Wege werden genutzt, um so rasch wie möglich von den fossilen Ressourcen loszukommen. Bis 2026 werden beispielsweise über die erste Tiefengeothermie-Anlage in Aspern 20.000 Haushalte mit grüner Erdwärme versorgt. 2030 können es in Wien schon bis zu 125.000 Haushalte sein. Über diese und zahlreiche weitere Projekte werden insbesondere im Bereich Raumwärme die Abhängigkeit von Erdgas Schritt für Schritt reduziert.

Publiziert am: 19.04.2023