Generalsanierung der Müllverbrennungsanlage Spittelau

Rund 250.000 Tonnen Abfall jährlich verwertet die Müllverbrennungsanlage in der Spittelau auf höchstem Umweltniveau. Nach mehr als 40 Jahren Laufzeit wurde 2012 mit Sanierungsarbeiten an der thermischen Abfallbehandlungsanlage begonnen. Im Juni 2015 wurden die Arbeiten plangemäß abgeschlossen.

Projektstatus

Abgeschlossen | Ende: 2015

Bereich

Projektziel

Verarbeiteter Müll

  250.000 Tonnen/Jahr

Stromerzeugung

  40.000 Megawattstunden

Fernwärme

  470.000 Megawattstunden

Höhe der Müllkessel

  35 Meter

Investitionsvolumen

  130 Millionen Euro


Die nun wesentlich effizienter erzeugte Energie reicht, um in Wien 60.000 Haushalte mit Fernwärme und 50.000 Haushalte mit Strom zu versorgen. Vor der Sanierung lag dieser Wert bei Strom nur bei einem Drittel  – der Überschuss wird ins Stromnetz eingespeist. Einer der beiden Müllkessel ist bereits seit März 2014 in Betrieb. Am 17. September 2015 wurde das erfolgreiche Projekt präsentiert und auch offiziell in Betrieb genommen.

Beitrag zu Klimaschutz und Energieeffizienz

Die Investition von 130 Millionen Euro in die Optimierung der Strom- und Fernwärmeproduktion ist von Bedeutung für die Versorgungssicherheit der Stadt Wien. Gleichzeitig sichert die Anlage höchste Umweltstandards. Der Wirkungsgrad in der Spittelau wird auf 76 Prozent erhöht, die Energie somit noch effizienter genützt. Rund 50 % der jährlich erzeugten Energiemenge aus der Müllverwertung stammen aus biogenen bzw. erneuerbaren Quellen und ist  daher ein zentrales Element des Umwelt- und Abfallbehandlungskonzepts für Wien.

Energie für zehntausende Haushalte

Die Anlage Spittelau verfügt über eine der weltweit modernsten Rauchgasreinigungen und verwertet jährlich rund 250.000 Tonnen Abfall auf höchstem Umweltniveau. Mit einer installierten Gesamtleistung von 400 Megawatt und einer durchschnittlichen Produktion von 120 Gigawattstunden Strom sowie 500 Gigawattstunden Wärme ist sie der zweitgrößte Erzeugungsstandort im Fernwärmeverbundnetz von Wien Energie nach dem Kraftwerk Simmering 1. Die gewonnene Energie reicht, um zehntausende Wiener Haushalte und Unternehmen mit Wärme und Warmwasser zu versorgen.

Großbaustelle mitten in der Stadt

Die energiewirtschaftliche Optimierung sorgt dafür, dass für Wien noch effizienter Wärme und Strom produziert werden kann. Im Zuge der Modernisierung wurden die Müllkessel 1 und 2 erneuert, die Denox-Anlage (Katalysator für Stickoxyde) ausgetauscht, die alten Elektro-Filter durch Gewebefilter ersetzt, wodurch sich die Emissionssituation weiter verbessert. Weiters wurden eine neue Umformerstation zur Fernwärmeauskopplung installiert, die alte Turbine durch eine neue samt Generator ersetzt, ein neues Entaschungssystem eingerichtet, sowie ein neuer Speisewasserbehälter und ein neues Wasser-Dampf-System installiert.

Bis zu 400 Bauarbeiter sorgten an Spitzentagen dafür, dass das Projekt auch nach drei Jahren Sanierung keinen Tag Verzögerung verzeichnete. Dabei forderten der gleichzeitige Abbruch und Abtransport alter Teile sowie die Anlieferung der neuen Komponenten höchste Baustellenlogistik und striktes Zeitmanagement.

Der Umbau war auf Grund des Platzmangels auch eine Herausforderung für die Ingenieure. Der Standort liegt mitten im 9. Bezirk - eingegrenzt von Donaukanal, öffentlichen Einrichtungen und U-Bahn. Die Baustellenfläche betrug nur rund 1.700 Quadratmeter, etwa ein Viertel eines Fußballfeldes.

Müllverbrennungsanlage Spittelau